Bruck an der Mur
Bezirk Bruck-Mürzzuschlag

Brucker Kulturhaus: Weniger Veranstaltungen, mehr Zuschuss

Im Jahr 2013 verzeichnete das Kulturhaus mit 47 Veranstaltungen den Tiefststand an Auslastung. Gegenüber 2010 gingen die Umsatzerlöse um mehr als fünfzig Prozent zurück.

Dagegen stieg der Zuschussbedarf zur laufenden Betriebsführung deutlich an: zusätzlich zur jährlich vorgesehenen Abgangsdeckung von 185.000 Euro und weiteren bereits im Frühjahr beschlossenen 29.500 Euro wurden in der letzten Gemeinderatssitzung weitere 16.500 Euro beschlossen. Rechnet  man die 380.000 Euro an Annuitäten dazu, dann kostete das Kulturhaus die Stadt im Jahr 2013 insgesamt 611.000 Euro.

Und das bei  – siehe oben – 47 Veranstaltungen im Jahr (davon  rund 40 Prozent Eigenveranstaltungen der Stadt, für die auch Miete an die Betriebsgesellschaft  bezahlt werden). Ähnlich ist die Situation auch  im Jahr 2014: erwartet werden 58 Veranstaltungen, die Kosten einschließlich der Annuitäten werden rund 612.500 Euro ausmachen.

Die Volkspartei hat dieser nachträglichen Verlustabdeckung nicht zugestimmt, weil keine Maßnahmen zur Besserung ergriffen werden.

Die Stadt Bruck ist einerseits Eigentümer der Liegenschaft und andererseits zu einem Drittel Eigentümer der Betriebsgesellschaft (2/3 gehören der Brucker Wohnbau).

Gemeinderat Harald Rechberger: „Bei jedem Unternehmen mit ähnlicher Entwicklung würde der Eigentümer von der Geschäftsführung Konzepte für eine Neustrukturierung und Kostensenkung sowie Strategien für die Erschließung neuer Märkte verlangen“. Anders die Brucker Stadtführung: der passt offenbar alles. Der Bürgermeister reagiert lediglich mit der Behauptung, in ganz Österreich gäbe es kein kostendeckend geführtes Kulturhaus. Der Geschäftsführer Erich Weber wiederum erklärt, dass bei mehr Veranstaltungen auch die Ausgaben höher sein würden.

Aus Sicht der Volkspartei ist es höchste Zeit, dass dieses „Geschäftsmodell“  geändert wird. Jetzt sind dringend neue Strategien gefragt, nämlich in Richtung Erhöhung der Auslastung, Steigerung der Effizienz des Mitteleinsatzes und Positionierung des Hauses als regionales Zentrum.

Rechberger: „Den Kopf in den Sand zu stecken und ständig nur Geld nachzuschießen, wie es die Stadt Bruck derzeit tut, kann nicht die dauerhafte Lösung im Sinne der wahren Eigentümer sein – nämlich der Brucker Steuerzahler“.