Gemeinderatswahl: Deutliche Niederlage für die SPÖ

Eindeutiger Verlierer der Gemeinderatswahl in Bruck ist die SPÖ: sie hat nicht nur 1430 Stimmen oder 14 Prozentpunkte gegenüber 2010 verloren, sondern auch drei Mandate und die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Ein totales Debakel erlitt die SPÖ im Ortsteil Oberaich, wo sie 60 Prozent ihrer Stimmen aus 2010 einbüßte.

In Oberaich stürzte die SPÖ von 1356 auf 545 Stimmen (minus 801 Stimmen ) und von 72 Prozentpunkten auf einen Anteil von 34 Prozent ab. Im Stadtgebiet Bruck verlor die Bürgermeisterpartei 611 Stimmen oder knapp 8 Prozentpunkte.

Im für die SPÖ niederschmetternden Ergebnis  in Oberaich sehen die in diesem Ortsteil beheimateten Vorstandsmitglieder der Brucker Volkspartei eine „Abrechnung mit dem bisherigen Bürgermeister Weber, der durch das Abwürgen der Bürgerbefragung im Zuge der Fusion und seiner Unterwerfung unter die Brucker SPÖ im Fusionsprozess viel Vertrauen eingebüßt hat.“ Weber kandidierte auf der Brucker SPÖ – Liste auf Platz 2.

FPÖ: Proteststimmen für Fusionsbefürworter

Der hohe Stimmenanteil der FPÖ ist nach Ansicht des VP-Vorstandes durch örtliche Gründe allein nicht zu erklären. Die FPÖ war von Anfang an bedingungslos für die Fusion und hat die SPÖ bei der Verhinderung der Volksbefragung in Oberaich aktiv unterstützt; dennoch schöpfte sie den größten Teil der „Revanche- Wähler“ ab. Auch in Bruck war die FPÖ weder in den vergangenen Jahren durch besondere Aktivitäten noch jetzt durch bemerkenswerte Vorschläge aufgefallen. Im Gemeinderat stimmte sie meist  kritiklos mit der SPÖ.  Werner Schmölzer, stellvertretender Stadtparteiobmann der VP: „Für das gute Ergebnis  der Freiheitlichen müssen wohl auch überregionale Strömungen eine wichtige Rolle gespielt haben.“

VP – Ergebnis nicht zufriedenstellend

„Wir haben uns aufgrund der positiven Rückmeldungen bei unseren vielen Kontakten ein besseres Ergebnis erwartet,“ bekennt Spitzenkandidatin Susanne Kaltenegger. „Der Verlust eines Mandates und des zweiten Platzes schmerzt.“

Dank und Anerkennung für Kaltenegger

Einhellig dankte der Stadtparteivorstand Susanne Kaltenegger für ihren großen persönlichen Einsatz, den sie seit der Übernahme der Funktion der VP-Obfrau und ganz besonders in den letzten Monaten als Spitzenkandidatin erbrachte.  Die Volkspartei habe die richtigen Themen angesprochen, ein kompetentes Team aufgeboten und sympathische und seriöse Wahlwerbung geboten, ist der Vorstand überzeugt.

Kaltenegger: „Wir haben klare Vorstellungen, wie eine neue Gemeindepolitik für Bruck aussehen soll. Wir nehmen die positive Dynamik der letzten Monate mit in unsere Arbeit im Gemeinderat und werden sicher deutliche Markierungen setzen.“

Wer wird Bürgermeister?

Aufgrund des Wahlergebnisses schafft keine Partei allein die notwendigen 16 Stimmen im neuen Gemeinderat, auch nicht mehr die SPÖ. Deren Spitzenkandidat begab sich zuerst einmal auf Urlaub und kündigte an, in der Karwoche Gespräche mit allen Parteien zu beginnen.

Der VP-Vorstand erinnert daran, dass nach dem Verlust von 12 Prozentpunkten bei der letzten Gemeinderatswahl  die SPÖ diesmal noch mehr, nämlich 14 Prozentpunkte, einbüßte. Und das mit einem Spitzenkandidaten, der zwanzig Jahre lang als Vizebürgermeister und zuletzt als amtierender Bürgermeister und Regierungskommissär öffentlich präsent sein konnte. Schmölzer: „Ich bin sicher, jeder Spitzenkandidat der Brucker Volkspartei hätte bei einem derart schlechten Abschneiden selbst den Hut genommen.“