Wer ernährt uns in Zukunft?

 

Im Vorfeld zur Erstellung des neuen Flächenwidmungsplans macht sich der Bauernbund Gedanken darüber, wofür unser Boden zukünftig verwendet wird.

Der Boden stellt die Grundlage unserer Ernährung dar. Werden wir auch in Zukunft noch genügend Flächen haben, um Landwirtschaft zu betreiben und regionale Lebensmittel produzieren zu können, fragte Obmann Ing. Thomas Lanzer-Breitfuß im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Kultursaal Oberaich. Im Gemeindegebiet von Bruck einschließlich Oberaich ist in den letzten fünfzehn Jahren die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um 20 Prozent, die landwirtschaftliche Nutzfläche um 15 Prozent zurück gegangen, berichtete dazu Ing. Fritz Stocker von der Landeskammer .

Täglich geht in Österreich die Fläche eine durchschnittlichen Bauernhofs, das sind rund 20 Hektar oder 30 Fußballfelder, an Boden verloren, andererseits stehen 50.000 Hektar, eine Fläche größer als Wien, an Industrie-, Gewerbe- oder Wohnbauflächen leer, zogt Dr. Mario Winkler von der Österreichischen Hagelversicherung eine aktuelle Bilanz. Die Nutzung der brach liegenden Flächen müsse Vorrang vor Neuerschließungen haben, da die fortschreitende Bodenversiegelung negative Auswirkungen nicht nur auf die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln und den Tourismus habe, sondern auch immer stärkere Unwetterschäden nach sich ziehe.

DI Peter Nistelberger von der Stadtgemeinde Bruck/Mur informierte anschaulich über die Siedlungsentwicklung in der nun vereinigten Gemeinde, die räumlichen Gegebenheiten und die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung im Zuge der Erstellung des neuen Flächenwidmungsplans. In ihrem Diskussionsbeitrag verwies 1.Vizebürgermneisterin Susanne Kaltenegger darauf, dass die Sicherung der produzierenden landwirtschaftlichen Familienbetriebe als Ziel in der „Vision Bruck 2030“ aufscheine und die dafür notwendige Erhaltung landwirtschaftlicher Nutzflächen wohl auch im Stadtentwicklungskonzept berücksichtigt werde.