Gemeinderatswahl: Ergebnis für Brucker Volkspartei nicht zufriedenstellend

 

DSC_9582Die für sich selbst gesteckten Ziele konnte die Volkspartei nicht erreichen, nämlich einen Stimmenzuwachs und das Behaupten des zweiten Platzes vor der FPÖ.  Zwar ist die SPÖ nach Stimmen und Mandaten unter der absoluten Mehrheit geblieben, was ein weiteres Ziel der VP war. Insgesamt beurteilt VP-Spitzenkandidatin Susanne Kaltenegger das Ergebnis aber als nicht zufriedenstellend.

Das Ergebnis von Bruck/Mur im Detail:

SPÖ 3681 Stimmen / 43,88 % / 15 Mandate; ÖVP 1532 /18,26 % / 6 M; FPÖ 1853 /22,09 % / 7 M; Grüne 433 /5,16 %/ 1 M; KPÖ 486 /5,79 % / 1 M; LIBRO 403 /4,8 % / 1 M.

Die SPÖ verliert bei dieser Gemeinderatswahl 1430 Stimmen oder 14,1 Prozentpunkte, die Volkspartei 475 Stimmen bzw. 4,5 Prozentpunkte. Die FPÖ gewinnt 887 Stimmen oder 11,1 Prozentpunkte, wobei zu beachten ist, dass die FPÖ 2010 in Oberaich nicht kandidiert hatte. Bei den Mandaten verliert die SPÖ 3, die VP eines, die FPÖ gewinnt 3 Mandate und LIBRO kommt mit einem Mandat neu in den Gemeinderat.

Die Sitze im Stadtrat verteilen sich auf SPÖ 4, FPÖ 2 und VP 1. Die SPÖ hat somit im Stadtrat nach wie vor die Mehrheit, die FPÖ stellt einen Vizebürgermeister und einen Stadtrat, die VP einen Stadtrat.

SP-Abfuhr im Ortsteil Oberaich

Das Ergebnis im Ortsteil Oberaich lautet: SPÖ 545 Stimmen (33,96 %), VP 404 Stimmen (25,17 %), FPÖ 364 (22,68 %), Grüne 71 (4,42 %), KPÖ 98 (6,11 %), LIBRO 127 (7,91 %).  Die SPÖ verliert demnach 801 Stimmen oder fast 38 Prozentpunkte!  Die VP verzeichnet ein Minus vom 128 Stimmen bzw. 2,9 Prozentpunkte. Mit 59,5 % war die Wahlbeteiligung im Ortsteil Oberaich um rund 4 % niedriger als im Stadtteil Bruck.

VP will eine neue Stadtpolitik

„Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir die richtigen Themen und kompetente Kandidaten haben. Wir haben uns mit viel persönlichem Einsatz um ein besseres Ergebnis bemüht und erhielten in den über zweitausend persönlichen Kontakten in den letzten Wochen auch viel  Zuspruch,“ zieht Kaltenegger Bilanz.

Es ist schwer nachzuvollziehen, dass die FPÖ derart viele  „Proteststimmen gegen die Reformpartner-schaft“ erreichen konnte, zumal sie in Bruck von Anfang an für die Fusion war und in Oberaich sogar aktiv das Abwürgen der bereits beschlossenen Bürgerbefragung durch den SPÖ-Bürgermeister unterstützte. Insgesamt wurde die Vereinigung überwiegend positiv aufgenommen und auch mit Vernunft umgesetzt.

Im Brucker Gemeinderat fiel die FPÖ in den letzten fünf Jahren kaum durch besondere Aktivität auf und schloss sich meist kritiklos der SPÖ-Meinung an. Damit war die Volkspartei der einzig wirksame Gegenpol zur SPÖ-Mehrheit.

Susanne Kaltenegger: „Wir werden unsere Schwerpunkte Stärkung der Wirtschaftskraft, Innenstadtbelebung, offene und Transparente Politik, Bau der Westbrücke usw. im Gemeinderat forcieren. Wir haben klare Vorstellungen, wie eine neue Gemeindepolitik in Bruck aussehen soll. Mehr vom alten Politik – Stil in der Stadt wollen wir sicher nicht.“