Gemeinderat: Polit – Farce um das Ring – Festival

 

 In der Fraktionsführerbesprechung hatten sich mit Ausnahme der SPÖ alle Parteien gegen die Förderung des Rockfestivals mit fast 50.000 Euro ausgesprochen. Folglich nahm der Bürgermeister diesen Punkt nicht auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung, da ihm eine knappe Mehrheit von einer oder zwei Stimmen für einen Beschluss der Förderung nicht ausreichten.  In der Gemeinderatssitzung war dann vieles ganz anders.

Grund für die Behandlung des Themas im Gemeinderat war der Dringlichkeitsantrag des KPÖ-Mandatars, das Ring -Festival mit 38.000 Euro zu unterstützen. In der Vorbesprechung vertrat Klösch noch die Ansicht, bei  25.000 Euro Förderung könne er zustimmen. Nach einer Aussprache mit den Veranstaltern sollte seiner Vorstellung nach eine Kompromisslösung mit 38.000 Euro möglich sein.

Der Bürgermeisters konterte mit einem Antrag auf Förderung in ursprünglicher Höhe: 46.000 Euro in bar und 3.500 Euro in Sachleistungen. Die SPÖ sprach sich uneingeschränkt dafür aus, da das Rockfestival am Hauptplatz etwas Einmaliges sei, ein „Alleinstellungsmerkmal für Bruck“ darstelle und man schließlich etwas für die Jugend tun müsse.

VP: Förderung in vierfacher Höhe nicht vertretbar

Vzbgm. Susanne Kaltenegger fasste die Meinung der Volkspartei so zusammen: „Rockfestival ja, aber nicht mit derart hohen Förderungen und nicht am Hauptplatz.“ Die Stadt sei angehalten, in vielen Bereichen Ausgaben zu reduzieren und spare bei den eigenen Veranstaltungen. Ein Zuschuss, viermal so hoch wie beim ersten Festival, sei da nicht zu vertreten. Die Lärmbelastung der Anrainer dürfe auch nicht ignoriert werden. Es sei besser, nachhaltigere Jugendaktivitäten zu unterstützen als Eintagesveranstaltungen.

FPÖ sicherte mit ihrem Auszug die SPÖ-Mehrheit

Die FPÖ – Mandatare, sonst immer für wortgewaltige Auftritte gut, entzogen sich einer klaren Haltung, indem sie vor der Abstimmung den Sitzungssaal verließen. Mit diesem Auszug sicherte die FPÖ der SPÖ die Mehrheit: bei lediglich 25 anwesenden Gemeinderäten reichten die SPÖ-Stimmen dafür aus. Der KPÖ-Antrag erreichte nur eine Stimme, im Fußballjargon könnte man sagen: „Der Einfädler Klösch hatte sich damit selbst übertrippelt“.

SPÖ und LiBro dafür

Der Mandatar der LiBrO fiel um und unterstützte den SPÖ-Antrag, der somit auf 16 Stimmen kam. Volkspartei, Grüne und KPÖ stimmten dagegen. Der Bürgermeister, der sich vorher eine Förderzuge nur bei breiter Mehrheit vorstellen konnte, begnügte sich jetzt mit einer Zusatzstimme des LiBro – Gemeinderates.

 

Hauptlast trägt der Brucker Steuerzahler

„Bürgermeister und SPÖ haben sich von einigen Facebook-Freunden vorführen lassen,“ bringt es GR Werner Schmölzer (VP) auf den Punkt. Die öffentliche Aufmerksamkeit infolge der Medienauftritte der Veranstalter habe bei einigen Mandataren zu einer Abkehr von zuvor ganz klar bekundeten Haltungen geführt.

Das erste Festival im heurigen Sommer hinterließ bei etwa 1200 Besuchern trotz einer Förderung durch die Stadt von 12.000 Euro eine deutliche Finanzierunglücke. Das Planbudget der Veranstalter für 2016 steht und fällt überhaupt mit der Subvention der Stadt von 46.000 Euro, die allein 40 Prozent der Einnahmen ausmacht. Um mehr Besucher anzulocken, werden die Eintrittspreise gesenkt, trotzdem planen die Veranstalter Eintrittserlöse nur auf Basis von etwa 1100 Besuchern. Nach außen wird von erwarteten 2000 Besuchern gesprochen. Der Hauptzahler ist jedenfalls der Steuerzahler.

Susanne Kaltenegger: „Es wird interessant sein, wie die SPÖ die grundsätzlich vereinbarte Kostenreduktion im Veranstaltungsbudget von 45.000 Euro für 2016 erreichen will, wenn mit einem Schlag ein gleich hoher Betrag für ein zusätzliches Event  bereit gestellt wird.“ Die Volkspartei werde jedenfalls auf den notwendigen Kostenreduktionen im Budget bestehen.