Diskussionen um das Brucker Stadtfest

 

 Der geplante Wegfall des Stadtfests hat Aufregung und entsprechendes Medienecho ausgelöst. Aus Sicht der Brucker Volkspartei sollte besser über Alternativen nachgedacht werden. Die Notwendigkeit einer Haushaltskonsolidierung ist wohl unbestritten. Um den zunehmenden finanziellen Herausforderungen für Infrastrukturerhaltung und Zukunftsentwicklung entsprechen zu können, müssen finanzielle Spielräume geschaffen werden. Für die Politik wirklich frei gestaltbar bleiben nur jene Bereiche, die nicht zu den Kernaufgaben einer Kommune zählen, etwa das Veranstaltungs- und Förderungswesen.

 

Eine von 130 Maßnahmen zur Haushaltsverbesserung ist die Kürzung der Kosten und Zuschüsse für Veranstaltungen. Ein konkreter Vorschlag war, nur noch eine der beiden großen Sommerveranstaltungen – Murenschalk oder Stadtfest – auszurichten bzw. zu finanzieren. Die politische Steuerungsgruppe hat sich für den „Murenschalk“ entschieden:  Dieser ist eine „Brucker Marke“, unter der das Fest mit den Straßenkünstlern um Elemente des bisherigen Stadtfests erweitert werden kann. Das könnte der künftige Höhepunkt des Brucker Veranstaltungssommers werden. Darüber soll eine kreative  Arbeitsgruppe nachdenken. Ein Stadtfest hingegen kann jede Stadt durchführen, das ist nichts Spezifisches für Bruck.

 

Zu viel Steuergeld nur für einen Abend.

In den veröffentlichten Meinungen wird vermittelt, es ginge ja nur um eine Subvention von 30.000 Euro und die Kulturvereine würden durch den Entfall des Fests benachteiligt. Tatsächlich waren im Planbudget für das Stadtfest 2018 69.000 Euro (!) angesetzt; der Verbrauch einer derartigen Summe an Steuern für eine Unterhaltungsveranstaltung an einem Abend ist nur schwer zu rechtfertigen. Außerdem hatte das Fest in den letzten Jahren kaum kulturelle Schwerpunkte zum Inhalt. Der laufende Prozess der Leistungsevaluierung in unserer Stadt bietet auch hier die Chance, Bestehendes in Frage zu stellen und Neues entstehen zu lassen.

 

Auch 2018 gibt es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm.

Darin sind die gewohnten Events wie Fasching, Businesslauf, Beach an der Mur, Rennfelder Kirtag, Riverside-Festival, Blasmusik meets Rock, Murenschalk und Adventmarkt ebenso enthalten wie Sport- und Kinderveranstaltungen sowie Sonderveranstaltungen zu 150 Jahre Feuerwehr und ein Weitental-Fest. Dafür wird die Stadt aus Steuermitteln über 400.000 Euro bereit stellen. Dazu kommen noch die Veranstaltungen aus dem Kulturprogramm, die mit weiteren 211.000 Euro veranschlagt sind.

 

Vereine kommen nicht zu kurz.

Auch im kommenden Jahr werden insgesamt über 1,1 Millionen Euro an Zuschüssen und diversen Vergütungen an die Brucker Vereine fließen. Und das trotz Haushaltskonsolidierung, denn Freiwilligenarbeit und der soziale und gesellschaftliche Zusammenhalt in Vereinen ist uns allen wichtig. Es wird auch kein Verein daran gehindert, im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv zu sein. Nur kann nicht jede Aktivität zusätzlich mit Steuergeld unterstützt werden. Denn im Interesse der Bevölkerung sind eben Prioritäten zu setzen und dabei wird auch Gewohntes verändert werden müssen. Eine Automatik des Geldausgebens, nur weil es immer so war, kann es nicht auf Dauer geben.

 

  1. 12. 2017