Bruck an der Mur
Bezirk Bruck-Mürzzuschlag

Westbrücke

Viele Argumente sprechen für die „Westbrücke“

  •  Stadtplanungs-, Raumordnungs- und Verkehrsexperten befürworten seit Jahren eine weitere Murbrücke an diesem Standort, um die ständig wachsenden Wohnsiedlungsgebiete im Westen der Stadt direkt an das übergeordnete Verkehrsnetz anzubinden. Deshalb wurden in der Stadtplanung über 20 Jahre die Flächen für die Zufahrtstrasse freigehalten.
  •  In den 25 Jahren seit den Verkehrserhebungen, die zum Vorschlag für eine weitere Murbrücke im Westen der Stadt führten, hat die Zahl der Wohnungen in den westlichen Siedlungsgebieten erheblich zugenommen (z.B. M. Meyer-Park, A. Ritzinger-Gasse, R. Burgstaller-Gasse, Paulahof-Siedlungsstraße und Paulahofsiedlung), damit auch das Verkehrsaufkommen.
  • Das gesamte Verkehrsaufkommen aus diesem Bereich fließt über die E-Werkstraße in und durch die Knottingerstraße und Stadionstraße, also reines Wohngebiet. Zum Verkehr aus/zu den Wohngebieten kommt der Schwerverkehr (Zulieferverkehr, Holztransporte), die Anlieferung zum Wirtschaftshof (PKWs) und der Abtransport per LKW sowie der sonstige LKW-Verkehr des Bauhofs, zudem der gesamte Besucherverkehr des Sportzentrums Murinsel; das gesamte Aufkommen fließt über rund 1 km durch die Knottingerstraße und die Stadionstraße. Mit einer etwa 100 Meter langen Brücke würde der Großteil des Verkehrs direkt auf die L 116 abgeleitet werden.
  •  Die gerade im Entstehen begriffene „Kohlbacher-Siedlung“ im Bereich Dr. Renner-Straße wird laut städtischer Verkehrsplanung zu einem erheblichen Teil über die Oberdorfer Straße erschlossen, der Verkehrs also weiter über die E-Werkstraße wieder in die Knottingerstraße und weiter zur Leobnerbrücke geführt.
  • >Durch den Wegfall der Altstoffsammelstelle Oberaich erhöht sich der Anlieferungsverkehr, der jetzt über die Leobnerbrücke durch die angeführten Straßen und retour führt.
  • Mit der Westbrücke würde ein erheblicher Teil des Verkehrs von und zum Wirtschaftshof (Altstoffsammelzentrum) auf kurzem Weg von der L 116 zum Zielort geführt (speziell alle Ortsteile südlich der Mur und auch der Bereich Wiener Straße, Berndorf, Hochfeld kommen auf diesem Weg rasch zum Wirtschaftshof).
  •  Ein erneuertes Sport- und Freizeitzentrum (Freibad, Tenniszentrum, Eisstadion, Fußballstadion) kann auf kurzem Weg von der L 116 angefahren werden und gewinnt bei auswärtigen Besuchern an Attraktivität. Es kann wohl nicht Ziel der städtischen Verkehrsplanung sein, diesen gesamten Verkehr über die Leobnerbrücke und durch das Wohngebiet zu führen.
  •  Der Verkehr durch die E-Werkstraße hat schon bisher durch die  zusätzlichen Wohnanlagen und einige Betriebe erheblich zugenommen, das Aufkommen wird nicht schlagartig weiter steigen, weil der Anwohner- und Lieferverkehr ohnehin schon durch sie fließt (s.o.), andererseits wird der Verkehr zum Wirtschaftshof und den Sportanlagen an der Kreuzung beim Kanal weniger, da er zu einem guten Teil über die Westbrücke (somit in größerer Entfernung als jetzt von den Wohnhäusern in der E-Werkstraße) geführt wird.
  • Was konkret heißt „Durchschneidung des Sportzentrums“? Die Straßen mit Ausnahme der Brücke sind bereits vorhanden. Schon jetzt herrscht zwischen der Kanalkreuzung und dem Parkplatz beim Freibad großes Verkehrsaufkommen, das eine völlige Neugestaltung der Kreuzung zum Stadion mit Querungsmöglichkeiten für Radfahrer und Fußgeher notwendig macht (Errichtung 2019). Sichere Querungsmöglichkeiten müssen dann auch beim Parkplatz geschaffen werden.
  • Die Westbrücke stellt eine zusätzliche Anbindung des örtlichen Radverkehrsnetzes zum Radweg entlang der L 116 dar.
  • Die zu erwartende schlimme Verkehrssituation anlässlich der Schließung der Leobnerbrücke über drei Monate (Sommer 2018) unterstreicht die Notwendigkeit einer weiteren Murüberquerung im Westen der Stadt. Der Standort der Brücke in Verlängerung der E-Werkstraße wurde von Verkehrsexperten als der kostengünstigste und wirksamste ermittelt.
  • Ein politisches K.o.-Argument eines früheren Bürgermeisters („Bruck baut keine Brücke, die überwiegend von Oberaichern benützt wird“) hat durch die Fusion seine Gültigkeit verloren.
  •  Die Errichtung der Westbrücke ist als erste Maßnahme im Kapitel Verkehr des StEK 1.0-Entwurfs angeführt. Wenn wir dieses Instrument der Zukunftsplanung ernst nehmen, müssen die Maßnahmen auch umgesetzt werden. Sonst macht ihre Anführung im Stadtentwicklungskonzept keinen Sinn.

 

Fakten zur „Westbrücke“ –

(oder eine fast schon unendliche Geschichte)

1993 erste Überlegungen bezüglich einer weiteren Murbrücke im Westen der Stadt Im Zuge der Verkehrserhebungen; diese zeigten, dass zwei Drittel der Fahrten durch die Knottingerstraße/Stadionstraße nicht ins Zentrum sondern über die Leobner Brücke nach außen führten; daher eine direkte Anbindung an das übergeordnete Straßennetz empfohlen.

1995 Aufnahme des Projekts „Westbrücke“ in das Arbeitsprogramm der Stadt durch Gemeinderatsbeschluss.

1998 Standortstudie des Verkehrsplaners Kurt Fallast im Auftrag des Landes und der beiden Gemeinden Bruck und Oberaich; der Standort in Verlängerung der E-Werk-Straße wird als der kostengünstigste und mit der größten Verkehrsentlastung bewertet.

Die Realisierung dieses Projektes wurde aufgeschoben, da die Verbesserung der innerstädtischen Verkehrssituation, die Neugestaltung des Hauptplatzes und andere Investitionsvorhaben im Vorfeld der Landesausstellung  Vorrang erhielten. Jedoch wurden die Flächen für die Zubringertrasse zur möglichen Brücke im Stadtentwicklungskonzept und im Flächenwidmungsplan (immer mit Zustimmung der SPÖ) für eine zukünftige Umsetzung freigehalten. Auch beim Bau der HOFER-Filiale wurde auf die zukünftige Brücke Rücksicht genommen.

2009 Unterschriftenaktion für einen Fußgeher- und Radfahrersteg auf diesem Standort; da die „Brücke“ inzwischen offenbar schon in Vergessenheit geraten war, beantragte die ÖVP im Gemeinderat, die Detailplanung für die Brücke in Angriff zu nehmen. Ablehnung durch die SPÖ (Rosenberger: „Keine Notwendigkeit, im Wohnbereich hat sich nichts geändert, die Knottingerstraße und die Leobnerbrücke können den Verkehr leicht aufnehmen„).

2009/10 Im Stadtentwicklungskonzept 4.0 ist auf Seite 24 im Kapitel „Technische Infrastruktur“ angeführt: „Verbesserung der Gesamtverkehrssituation durch den Bau von weiteren Murbrücken > Flächenfreihaltung für die Westbrücke zur besseren Anbindung der Wohnsiedlungsgebiete an das übergeordnete Verkehrsnetz“.

2015 Gemeinsames Zukunftspapier SPÖ + ÖVP als Basis für das Koalitionsabkommen: Unter Punkt 10 ist „die Notwendigkeit verbesserter Verkehrsanbindungen von Wohngebieten (z.B. Westbrücke)“ ausdrücklich festgehalten. Bgm. Straßegger bestätigte dies auf Nachfrage von Journalisten ausdrücklich in der gemeinsamen Pressekonferenz am 22.4.2015; in der Presseunterlage steht: „alle wichtigen Fragen zukünftiger Infrastruktur (z.B. Westbrücke) werden im Zuge des Stadtentwicklungskonzepts behandelt“.

2018 Entwurf des Stadtentwicklungskonzepts 1.0: Im Kapitel Verkehr definiertes Ziel „Schaffung der Stadt der kurzen Wege und Sicherung der Erreichbarkeit für die örtlichen Siedlungsschwerpunkte“; unter den Maßnahmen dazu an erster Stelle angeführt: „Errichtung der Westbrücke“.

Erstellt von GR Dr. Werner Schmölzer, 4. Juni 2018.